2015 wurde das Janusz-Korczak-Haus Berlin eröffnet und koordiniert seitdem auch die Aktivitäten der Europäischen Janusz-Korczak-Akademie in der Region Berlin-Brandenburg. Darüber hinaus bietet die Akademie Leadershipkurse, Mal- sowie Theaterworkshops an und organisiert Ausstellungen und Vorträge. Die Leiterin des Janusz-Korczak-Hauses Berlin, Ella Nilova, ist Diplom-Pädagogin und leitet darüber hinaus auch das Projekt Jüdisches ArtEck, die Jugendbildungsstätte für Kinder und Jugendliche aus Israel, Deutschland, Russland und den USA.
Seit 2006 findet in diesem Rahmen ein internationales Sommercamp gleichen Namens im Umland von Berlin statt. Es bietet 70 Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren kreative Möglichkeiten, die dazu beitragen sollen, die Verbindung zwischen ihrer jüdischen und deutschen Identität zu entwickeln und zu stärken. Indem man sich mit Aspekten der jüdischen Geschichte und/oder jüdischen Persönlichkeiten beschäftigt, wird so die Vergangenheit mit der Gegenwart der Jugendlichen verknüpft. Die historischen Vorbilder dienen dabei auch als Sinnbild des heutigen Strebens nach Integration auf der einen und dem Erhalt der jüdischen Identität auf der anderen Seite.
Im Rahmen des Sommercamps 2022 entstand auf diese Weise ein handgefertigtes Buch mit der Familiengeschichte des Berliner Jungen Immanuel Eyngorn, das durch Bilder der anderen elf Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus Deutschland, Israel, Lettland und der Ukraine illustriert wurde.
Mit diesem Buch nahm das Team von »Jewish ArtEck« am internationalen Programm »My Family Story« des ANU Museums in Tel Aviv teil. 2022 beteiligten sich 20.000 jüdische Jugendliche aus über 30 Ländern an diesem Kulturerbeprogramm, das zum achtundzwanzigsten Mal stattfand. Die Jugendlichen erforschten ihre Wurzeln und nutzten ihre kreativen Fähigkeiten, um originelle, künstlerische Installationen zu entwerfen und so eine Essenz ihrer Familiengeschichte darzustellen. Die besten Beiträge wurden im Juni 2023 für eine internationale Ausstellung ausgewählt, zu der in diesem Jahr auch das Buch über die Geschichte der Familie Eyngorn zählte. Mit dem Gewinn des Sonderpreises im »My Family Story-Wettbewerb zum Gedenken an Manuel Grosskopf Hirsch« zählte das Team um Immanuel Eyngorn zu den 22 Preisträgern, die sich gegenüber 200 eingereichten Projekten durchsetzen konnten. Die Preisträger und ihre Familien aus Ländern wie Argentinien, Australien, Brasilien, Israel, Mexiko, Spanien, Ungarn, den USA, Venezuela, Südafrika, Paraguay, Kanada und Russland reisten im Juli 2023 nach Tel Aviv und zeigten so einmal mehr die globale Bedeutung des Staates Israel für alle jüdischen Gemeinschaften weltweit. Die Reise nach Israel stellte für alle eine unvergessliche Erfahrung dar, die es nicht nur ermöglichte, israelische Geschichte zu entdecken, sondern auch neue Freundschaften zu schließen.
Das Camp Jewish ArtEck-2022 wurde gefördert von der EVZ Stiftung, dem europäischen Programm ERASMUS+, der Jewish Agency for Israel und Mosaic United.