Tikkun Olam bedeutet „Heilung der Welt“ und meint „Hinterlasse die Welt etwas besser, als du sie vorfindest“. Es geht also sowohl um soziales als auch ökologisches Engagement. Menschen sind aufgefordert, zugunsten einer gerechteren, konfliktärmeren, naturerhaltenden Welt zu wirken. In den Worten von Rabbi Tarfon: „Es obliegt dir nicht, das Werk zu vollenden; du bist aber auch nicht frei, von ihm abzulassen“ (mPirkej Awot 2:16)
Zwölf Schülerinnen und Schüler des neunten Jahrgangs am Jüdischen Gymnasium setzen diesen Gedanken in die Tat um, indem sie Ende September eine dreitägige, intensive Ausbildung zum Schulsanitäter oder zur Schulsanitäterin absolvieren. Sie arbeiten nach bestandener Prüfung im Schulsanitätsdienst, übernehmen also die Erstversorgung von Verletzten sowie regelmäßig Dienste, wie das Überprüfen der Verbandsmaterialien, das Auffüllen der Vorräte, aber auch das Dokumentieren der von ihnen betreuten Fälle. Darüber hinaus organisieren sie auch die Fortbildungen des Teams. Während zahlreicher schulischer Veranstaltungen, wie dem „Tag der offenen Tür“ und den Bundesjugendspielen, unterstützen sie die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer. Sie wählen sich ein eigenes Leitungsteam, das sich um den Dienstplan, die Meldung der Fälle an die Johanniter Unfallhilfe und alle anderen organisatorischen Aufgaben kümmert. Die Schulsanitäter oder -sanitäterinnen haben schon dem einen oder anderen Mitglied der Schulgemeinschaft geholfen: Blutenden Knie wurden ebenso versorgt wie gebrochene Knochen, manchmal aber halfen auch schon beruhigende Worte.
Obwohl ein so zuverlässig arbeitendes Sanitätsteams seit vielen Jahren am Jüdischen Gymnasium tätig ist, entbindet das die Lehrerinnen und Lehrer nicht davon, ihre Erste-Hilfe-Ausbildung regelmäßig aufzufrischen. Im Sommer 2026 ist es wieder soweit.

