Unterricht und Tag der offenen Tür nur virtuell – Kann das funktionieren?
Im vergangenen Jahr hat sich unser Wortschatz erheblich erweitert, denn Begriffe wie Inzidenz-Wert und Alternativszenario kommen uns nun genauso selbstverständlich über die Lippen wie ViKo und saLzH. Meist nennt man es Homeschooling oder Distanzunterricht, was dem „schulisch angeleiteten Lernen zu Hause“, so die offizielle Bezeichnung, aber nicht gerecht wird.
Die Schulgemeinschaft des Jüdischen Gymnasiums hat im ersten Lockdown bereits erfolgreich mit Office365 und der Plattform Teams gearbeitet, sodass die erneute vollständige Schulschließung keine größeren Probleme erzeugte. Schüler*innen, die kein eigenes Gerät besitzen, haben sich bei der Schulleitung eins der Geräte geliehen, die der Förderverein bereits im letzten Schuljahr angeschafft hatte. Schüler*innen, die Zuhause keine oder wenig stabile Internetverbindungen haben, können in der Schulbibliothek arbeiten, wo sie auch noch tatkräftige Unterstützung durch die beiden Erzieher erhalten. Alle Schüler*innen sind nun geübt im Umgang mit den Anwenderprogrammen aus Office365 und auch das eigene Dienst-Email-Konto wird von ihnen regelmäßig abgerufen.
Der Unterricht findet per Videokonferenz oder eben angeleitet anhand von Wochenaufgaben statt und man hört wenig ernsthafte Beschwerden. Lehrer*innen und Schüler*innen sind über die Menge an Aufgaben genauso im Austausch wie über Abgabetermine und inhaltliche Fragen. Nirgendwo gibt es ein vorgefertigtes Konzept für das, was im Moment Unterricht genannt wird, aber alle Beteiligten nutzen alle sich ergebenden Möglichkeiten und Ressourcen, weshalb auch immer wieder etwas Neues ausprobiert wird.
Während Lehrer*innen und Schüler*innen zu Hause vor den Bildschirmen sitzen, rumort es im Schulgebäude an vielen Stellen. Die Schließung des Schulbetriebs bedeutet nicht die völlige Schließung des Schulgebäudes, denn die Schulverwaltung arbeitet weiterhin. Deshalb können auch diverse Handwerker an vielen Stellen der Schule arbeiten, ohne den Unterricht zu stören. Ein großes und wetterfestes Schachbrett wurde auf dem Schulhof verlegt und die Eingangshalle erhielt einen großen Monitor, der in Zukunft alle aktuellen Informationen für die Schulgemeinschaft anzeigen wird. Ein Klassenraum konnte bereits vollständig saniert werden, wozu auch eine Akustikdecke und ein neuer Linoleum-Boden gehören. Die Renovierung eines zweiten Raumes ist in Arbeit, während in anderen Räumen einige Putzschäden beseitigen werden.
Die Sofortmittel des Senats aus dem Digitalpakt ermöglichen uns außerdem die schnelle Bestellung von mehr als 50 Surface Go, sodass der Bestand (12), den der Förderverein bereits beschafft hatte, erheblich erweitert werden wird. Damit geht die Digitalisierung des Unterrichts in großen Schritten voran.
Wie digital das JGMM bereits ist, davon konnten sich interessierte Eltern bereits beim Tag der offenen Tür am 17. Januar überzeugen. Zwar konnten sie das Schulhaus nur virtuell betreten, aber während eines Video-Rundgangs konnten viele Fachräume besichtigt und mit Fachleiter*innen gesprochen werden. Letztere standen auch für ausführliche Gespräche in Videokonferenzen zur Verfügung. Dass das technisch alles reibungslos funktionierte, dafür zeichneten vor allem die beiden Administratoren der Schule verantwortlich. Diese stehen Lehrer*innen und Schüler*innen auch während des virtuellen Unterrichtstages immer mit Rat und Tat bei jeden noch so kleinen Problem zur Seite.
Das Schulsekretariat stand nicht nur am Sonntag für Anmeldungen bereit, sondern nimmt auch weiterhin telefonisch und per Email Anmeldungen entgegen (Telefon: 726 26 57 00; Email: info@jgmm.de).