Reiseunterlagen für 68 Schülerinnen und Schüler kontrollieren, Passkopien anfertigen? Im Lehrerzimmer des Jüdischen Gymnasiums wunderten sich im März Viele: »Das hatten wir doch gerade erst!« Nachdem der neunte und zehnte Jahrgang im November Israel bereiste, machten sich nun Ende März die Schülerinnen und Schüler der vier achten Klassen auf den Weg, um vor Ort und aus erster Hand mehr über das Land und das Leben in Israel zu erfahren.
Für die Achtklässler beinhaltete die Reise erstmals keinen Sprachkurs im Kibbuz und die Jugendlichen sollten erfahren, dass ein Aufenthalt in Israel mehr als nur Strandbesuche und Falafelessen bedeutet. Deshalb hatte das Reisebüro Tlalim um Henry Jakubowicz bereits für den ersten Tag den Besuch eines Nationalparks, eine Jeep-Tour und eine abendliche Bootstour auf dem See Kineret geplant. Viel Action bei frühlingshaften Temperaturen, die die Teenager aus der Wintermüdigkeit, die sie aus Berlin mitgebracht hatten, reißen sollte.
Die folgenden Tage sollten ebenso angefüllt mit neuen Erlebnissen sein. Nach dem Besuch der Partnerschule Leo Baeck in Haifa ging es ganz in den Norden nach Rosh Hanikra, um dann nach einer kurzen Pause in Akko direkt nach Jerusalem weiterzufahren. Natürlich wurden hier die Altstadt und die Gedenkstätte Yad Vahshem besucht, aber auch Schabbat gefeiert, bevor es für die nächsten Tage in die Wüste ging. Masada wurde erklommen, in En Gedi wurde gewandert, im Toten Meer wurde gebadet, das Leben der Beduinen wurde kennen gelernt und natürlich wurde auch auf Kamelen geritten.
Die Reise fand dann ihren Abschluss in Tel Aviv und Jaffo, wo natürlich ausgiebig auf dem Schuk Hacarmel geshoppt wurde, nachdem man sowohl Jaffo als auch das ANU-Museum besichtigt hatte.
Es gab so viele Eindrücke der Vielfalt Israels: die verschneiten Berge, die trockene Wüste, die grünen Golan-Höhen, die quirligen Städte und das ruhige Leben im Kibbuz. Es blieb während der Reise kaum Zeit, diese vielfältigen Eindrücke zu verarbeiten, fasste ein begleitender Lehrer zusammen. Neun Nächte in fünf verschiedenen Hotels, unzählige Kilometer im Bus von Rosh Hanikra ganz im Norden bis in die Wüste bei Mashabei Sade – die Gruppe hat im wahrsten Sinne des Wortes viel gesehen.
Die 68 Jungen und Mädchen aus vier Klassen wurden von fünf Lehrern und einer Sozialpädagogin begleitet, die dafür, dass alle Jugendlichen eine abwechslungsreiche Studienreise voller neuer Eindrücke erleben konnten, nicht nur auf viel Schlaf verzichteten. Wie leistungsbereit die Lehrerinnen und Lehrer des Jüdischen Gymnasiums sind, zeigte sich auch darin, dass sie unmittelbar nach ihrer Rückkehr am folgenden Tag bereits in Abiturprüfungen saßen.