Jubel und Trubel zum Schuljahresende

Neigt sich ein Schuljahr dem Ende zu, stehen auf der To-do-Liste von Schüler- und Lehrerschaft der Jüdischen Oberschulen immer besonders viele Dinge: letzten Klassenarbeiten und Klausuren, die letzten Abiturprüfungen sowie die Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss, Zeugniskonferenzen, Klassenfahrten der Klassenstufen 5 bis 7, die Gedenkstättenfahrt des 10. Jahrgangs…

In diesem Schuljahr kam noch eine weiter Aufgabe hinzu: Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft bereiteten gemeinsam das Schulfest anlässlich des dreißigjährigen Bestehens des Gymnasiums und der staatlichen Anerkennung der integrierten Sekundarschule, der Rabbinerin-Regina-Jonas-Schule, vor.

Bevor aber am Montag, dem 15. Juli, das große, bunte Feste auf den Schulhöfen des Gymnasiums steigen konnte, hieß es aber zunächst die 70 Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs 2024 ins Leben zu entlassen. Die jungen Erwachsenen erhielten, auch das ist ein Novum, die Abiturzeugnisse in der Aula der Heinz-Galinski-Grundschule, also dort, wo für viele von ihnen vor zwölf Jahren das Schulleben einst begann. Der Abiturdurchschnitt von 2,16 kann sich im Stadtvergleich durchaus sehen lassen, lag doch der Berliner Durchschnitt in diesem Jahr bei 2,3. Zwei Absolventinnen bzw. Absolventen des Jüdischen Gymnasiums gehören zu den 461 Berliner Schülerinnen bzw. Schülern, die die Traumnote von 1,0 erreichen konnten. 14 weitere Schülerinnen bzw. Schüler erzielten ein Ergebnis von besser als 1,5.

Während die meisten des Abiturjahrgangs unmittelbar nach dem Abiturball in die wohlverdienten und letzten Sommerferien gingen, amüsierten sich die Besucherinnen und Besucher der Schulfestes in der Großen Hamburger Straße bei den unterschiedlichsten Aktivitäten, die sich die Klassen selbst ausgedacht hatten: Glitzertatoos und Kinderschminken über Schmuckbasteln, Torwandschießen, Wasser-Bong, ein Samurei-Turnier oder Büchsenwerfen und noch viel mehr. Für das leibliche Wohl fanden sich im zum Foodcourt umfunktionierten Innenhof israelische Spezialitäten von Kobi Shancer genauso wie der schon legendäre Kuchenverkauf, aber auch Crépes, Waffeln, Zuckerwatte und Popcorn sowie alkoholfreie Cocktails boten die Schülerinnen und Schüler der unterschiedlichen Klassen an. Dem großen Andrang nach zu urteilen, fand hier jede Besucherin und jeder Besucher etwas nach ihrem oder seinem Geschmack.

Im Rahmen des Kulturprogramms, das sich auch die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Petra Pau, nicht entgehen ließ, begeisterten der große Chor der Jüdischen Oberschulen sowie die unterschiedlichen Musik-Ensemble auf dem großen Hof. Zu den Besucherinnen und Besuchern des Schulfeses zählten neben der aktuellen Schülerschaft, deren Familien und Freunden auch zahlreiche Absolventinnen und Absolventen sowie ehemalige Schulleiter. Dr. Eckstaedt konnte nicht nur Dr. Uwe Mull als Gründungsdirektor begrüßen, sondern auch die beiden Schulleiterinnen der Berufsschule, die in der DDR im Schulgebäude untergebracht war.