Wir leben in Zeiten, in denen ausländerfeindliche und antisemitische Parolen auch durch den Einfluss lang anhaltender Desinformationskampagnen rechtspopulistischer Gruppen und Parteien zunehmen und für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung wieder gesellschaftsfähig zu sein scheinen. Durch die Tatsache, dass mit der AfD eine Partei Einzug in den Bundestag gehalten hat, die diese Parolen teilweise vertritt, ist die Funktion der sog. vierten Gewalt, der Medien, als Aufdeckungs- und Richtigstellungsinstanz von nicht zu überschätzendem Wert.
Wie können Schülerinnen und Schüler einschätzen, welche Berichterstattung seriös und ausgewogen ist, wenn täglich eine unvorstellbare Masse an Informationen auf sie einwirkt? Till Eckert, investigativer Journalist des unabhängigen Recherchezentrums „Correctiv“, hat sich den Schutz vor Falschinformationen und die Aufklärung über Rechtsextremismus zur Aufgabe gemacht und wird den Schülerinnen und Schülern der neunten Jahrgangsstufe im Rahmen einer von Frau Stumpf geleiteten Unterrichtseinheit zum Thema „Feinde der Demokratie“ in einem Impulsvortrag von seiner Arbeit berichten und Handlungsanleitungen geben, wie Schüler*innen gezielte Falschmeldungen erkennen und sich hierdurch als gut informierter Teil der Gesellschaft vor Manipulation schützen können.
Till recherchiert seit seinem Volontariat 2014 in Aalen zu Rechtsextremismus, Machtmissbrauch und Desinformation. Für ze.tt und Zeit Online widerlegte er 2018 die Behauptung des damaligen Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen, ein Video der Ausschreitungen in Chemnitz sei nicht authentisch. Seit März 2019 spürt er Falschmeldungen und Gerüchten im CORRECTIV.Faktencheck-Team nach.