Am 2. September endeten für mehr als 530 Schülerinnen und Schüler der Jüdischen Schulen die Sommerferien, denn das neue Schuljahr stand trotz hochsommerlicher Hitze in den Startlöchern.
Für 60 Lehrerinnen und Lehrer begann das neue Schuljahr traditionell mit drei Vorbereitungstagen, die u.a. auch dazu dienten, die drei neuen Kolleginnen und drei neue Kollegen kennenzulernen. Auch den alle zwei Jahre obligatorischen Erste-Hilfe-Kurs absolvierte das Kollegium gemeinsam. Organisiert vom Personalrat besuchte das Kollegium während der Präsenztage auch die Synagoge in der Rykestraße, um nicht nur mehr über das Judentum in Berlin zu lernen, sondern vor allem um von Rabbiner Ronis in die Kunst des Challabackens eingeführt zu werden. Dabei erfuhren die Lehrerinnen und Lehrer nicht nur viel Wissenswertes über die größte deutsche Synagoge, sondern auch über die Arbeit eines Rabbiners, zu dessen Stärken offenbar auch das kunstvolle Flechten der Challa gehört.
Auf diese Weise theoretisch und praktisch gestärkt konnte das neue Schuljahr kommen. Das hielt für die Lehrerinnen und Lehrer einige Neuerungen bereit. Zum einen waren die Lehrerzimmer endlich renoviert und mit neuem Mobiliar ausgestattet worden. Zum anderen trugen Schulleitung und Schulträger der stark gestiegenen Nachfrage Rechnung und eröffneten weitere Klassen, sodass in diesem Schuljahr erstmals zwei fünfte Klassen eingeschult wurden. Neben den bisher drei üblichen siebten Klassen wurde eine vierte eröffnet, sodass fast 100 Schülerinnen und Schüler von den Grundschulen auf das Jüdische Gymnasium oder die Rabbinerin-Regina-Jonas-Schule, die Sekundarschule, wechselten und damit ihre Oberschulkarriere begannen. Die neuen Klassen absolvierten nicht nur die obligatorischen Kennenlern- und Methodentrainingstage, sondern lernten auch gemeinsam mit der gesamten Schulgemeinschaft, wie man der extremen Hitze von über 30 Grad im Schulalltag begegnet: nämlich mit einem Kurzstundenplan. Das Konzept wurde im vergangenen Schuljahr erarbeitet und nun gleich in der ersten Schulwoche erfolgreich eingesetzt.
